Noch am selben Tag unserer Anreise besuchten wir noch ein zweites Objekt, dass auf KneeBees Liste stand: Die ehemalige Zeche ‚Hasard Cheratte‘ in der Nähe von Lüttich. Wenn man auf der Autobahn E40 von Aachen nach Lüttich fährt kann man einen Förderturm von der Brücke aus sehen.
Den Eingang zu finden war hier etwas schwerer. Wir parkten oberhalb der Zeche und liefen einen steilen Wanderweg erst einmal ins Dorf und betrachteten das ganze Gelände sozusagen von allen Seiten. Dabei trafen wir auf zwei Fotografen, die natürlich auch in die Zeche wollten. Aus dem Internet wussten wir grob von einem Eingang – also den Berg zu fünft wieder hoch, dann von der Rückseite ‚abgeseilt‘ und wir hatten es geschafft.
Info: [aus dem Internet zusammengefasst] Im Jahre 1860 wurden die ersten Betriebsgebäude errichtet und über 100 Jahre später 1977 wieder geschlossen. Es steht unter Denkmalschutz und verfügt teilweise noch über maschinelle Ausstattung. Insgesamt sind drei Schächte erhalten, von denen sich zwei direkt auf der Anlage befinden. Besonders auffällig ist die burgenähnliche Architektur von Hasard Cheratte. Allerdings hat die Zeit ihre Spuren hinterlassen, denn Unterhalts- oder Restaurationsmaßnahmen finden eigentlich so gut wie gar nicht statt. Ins Auge fallen die vielen Hinweise auf gewerkschaftlich organisierte Wahlkämpfe auf dem Bergwerk, die in die Zeit kurz vor der Schließung fallen. Ebenso auffällig ist ein gewichtiger Unterschied zu typischen deutschen Zechen: Es gibt in den Kauen keine Körbe sondern Spinde und außerdem separate Umkleideräumlichkeiten für Männer und Frauen. In vielen anderen Ländern haben sich Frauen im Bergbau nie durchsetzen können. Ganz im Gegenteil herrschte früher mancherorts sogar der Glaube daran vor, sie würden den Bergmännern im Stollen Unglück bringen.
Die Konsistenz der Anlage ist teilweise als bedenklich zu bezeichnen: abgebrochene Betondecken und durchlöcherte Böden / Decken sprechen eine eindeutige Sprache. Immerhin: einige Eingriffe sind zu beobachten. Im Januar 2002 fehlte ein „T“ im Schriftzug auf der Strassenüberführung – dieses wurde inzwischen ergänzt. Auch gab es im Januar einen Einbruch unterhalb des Turms von Hognée. Dieser wurde inzwischen verfüllt und das zuvor dort plazierte Gitter mit dem „Betreten verboten“-Schild am unteren Stollen des Schachts 1 aufgestellt.
Möglicherweise ist es das etwas düstere Äußere, das die Anlage auch für Randgruppen interessant gemacht hat. Dies reicht hin bis zu Vermutungen über Satanismus und Ritualmorde, über die im Januar 2003 im ZDF berichtet wurde. Der noch vor einem Jahr auf anderen Websites geschilderte authentische Erhaltungszustand ist dank Vandalismus im Jahr 2002 nicht mehr gegeben – Spuren der hirnlosen Zerstörung lassen sich auch hier in den Innenräumen finden.
Für mich einer der beeindruckendsten Lost Places… schön!
Wie immer…tolle, beeindruckende Bilder
Uj…. das sind echt Klasse Fotos 🙂
hey dani,
super bilder und hoffentlich machste die nächsten bei uns im ländle
lol
jeff